IT und Motorsport: Können diese beiden Disziplinen eine Verbindung haben?
verfasst von telonic am 09. Juli 2020
Können liegt in der Hand des Fahrers, der als Systemadministrator die Fäden in der Hand hat. Nichts läuft aber ohne das Team an Entwicklern und Troubleshootern, die in der Box und der Verwaltung für den reibungslosen Ablauf sorgen. Ob Mechaniker oder IT-Systemtechniker – selbst bei der Sicherheit liegen die Ansprüche an beide hoch. Der eine schützt seinen Piloten durch einwandfreie Funktion, der andere schützt Netzwerke und empfindliches Firmenwissen vor unbefugtem und gefährlichem Zugriff.
Auch in diesem Jahr unterstützt Telonic daher den Nordschleifen-Veteranen Rudi Adams mit einem Sponsoring. Zuletzt bewegte er einen BMW M6 GT3 im Team von Walkenhorst Motorsport, in dieser Saison steigt er in den Audi R8 LMS (II) Evo von Equipe Vitesse. Gefahren wird in der Nürburgring Langstrecken-Serie (VLN), die größte Motorsportmeisterschaft der Welt. Neunmal im Jahr starten im Schnitt 170 Rennfahrzeuge – von seriennahen Renntourenwagen bis zum ausgewachsenen GT3-Boliden – auf der schönsten und anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt, der Nordschleife in der Eifel. Rudi Adams gehört dabei zu den echten Experten für den Kurs – zum einen wohnt er nur zehn Minuten vom Ring entfernt, hauptberuflich ist der Amateur zudem Reifentester und damit bestens mit der Materie vertraut. Der Endfünfziger kann dabei auf mehr als 27 Klassensiege in der populären Breitensportserie zurückblicken.
Rudi Adams – Systemadmin am Lenkrad und Rennfahrer seit Jahrzehnten
Der Audi ist ein klassischer Mittelmotorrennwagen. Er ist ein bisschen zickiger zu fahren, aber es tut sich auch mehr bei dem R8. Vor allem beim Bremsen merkt man den Unterschied in der Konzeption des Fahrzeuges. Während der BMW eher ein fahrendes Wohnzimmer war, tut sich bei dem Audi mehr!
Wir sind ein Team mit drei Fahrern, die gesamte Renndistanz sind vier bis sechs Stunden. Üblicherweise absolviert jeder Fahrer ca. sechs Runden über die Nordschleife, dann wird gewechselt.
Die schnellste Runde habe ich in 7 Minuten, 58 Sekunden und ein paar zerquetschten gemacht. Insgesamt habe ich mehr als 5.000 Runden auf dem Kurs absolviert.
Nein, ich mag jede Passage auf der Nordschleife. Jede Kurve ist ein Genuss, und trotzdem auch immer wieder anders. Einmal zu spät eingelenkt, oder zu früh – es ist ein sehr herausfordernder Kurs, und es ist noch nie langweilig geworden.
Heute ist im trockenen eigentlich jeder schnell, die Rennfahrzeuge von heute sind narrensicher. Früher war es herausfordernder, die Fahrzeuge hatten keine elektronischen Helfer. Heute trennt sich eher auf Nässe – die ja in der Eifel gerne mal vorkommt – die Spreu vom Weizen. Ansonsten ist ein moderner Rennwagen fast wie moderne IT, die gut gewartet ist: Viel kann nicht passieren.
Nein, keine Angst – nur Respekt, und der ist auch nötig. Wer vor einer Strecke wie dem Nürburgring den Respekt verliert, dem geht auch die Bodenhaftung im wahrsten Sinne des Wortes verloren.
Wir haben das Rennen mit dem 16. Gesamtplatz und in der AM-Klasse an zweiter Stelle beendet. In der Qualifikation morgens habe ich das Auto auf den 16 Platz gestellt. Im Rennen bin ich den Start gefahren und habe das Auto nach 8 Rennrunden auf Platz 2 übergeben. Leider hatten wir die falsche Mischung auf den Reifen, da musste ich eher damit kämpfen, dass ich das Auto nicht verliere, anstatt die Konkurrenz noch weiter hinter mir zu lassen. Nach 27 Runden haben wir das Rennen dann auf Platz 16 beendet. Wir haben noch etwas Arbeit am Auto zu leisten, es war noch nicht optimal.
Die 51. Adenauer ADAC Rundstrecken Trophy stand in vielerlei Hinsicht unter einem guten Stern. Die erste Motorsportveranstaltung in Deutschland nach dem Corona-Lockdown fand unter anspruchsvollen Auflagen statt, die es zu meistern galt. Dabei ging das Hygiene-Konzept der VLN – unter anderem mit einer großzügig dimensionierten Outdoor-Boxengasse im Fahrerlager – voll auf. Am Ende gab es bei den Teilnehmern und Organisatoren gleichermaßen zufriedene Gesichter. Nicht zuletzt, weil die vorhergesagten Unwetter ausblieben und stattdessen Sonne und blauer Himmel vorherrschten. Und auch die Fans blieben keineswegs auf der Strecke. Wenn auch nicht am Nürburgring vor Ort, verfolgten sie den Livestream im Internet. An dieser Stelle halten wir Euch auf dem Laufenden, was unser schnellster Admin in den kommenden Monaten noch so auf den Asphalt brennt!